Sie kennen den Mann nicht – vermutlich – der den Vornamen Epaphras trägt. Er ist nicht im Chläggi dihaam, sondern wanderte in Kleinasien umher. Das ist ziemlich weit weg – örtlich und zeitlich. Aber ...
Werner Näf,
... aber wenn er in seinen Sandalen bei uns vorbeikäme, könnten wir ihn fragen, wie er seine Kirchgemeinde geleitet und gelehrt hat – ganz ohne Theologiestudium und Kantonalkirche.
Gelernt hat er vom Apostel Paulus, wahrscheinlich ist er ihm in der nächsten Stadt begegnet. Er war dort Schüler. Zurück in Kolossä hat er eine Kirchgemeinde gegründet. Jetzt war er nicht mehr Schüler, sondern Lehrer. Später war er wieder als Schüler mit Paulus unterwegs, der ihn in einem Brief rühmte, wie er doch die Leute in Kolossä gut unterrichtet habe.
Gleichzeitig Schüler und Lehrer sein, hören und lehren: So ist es auch den Pfarrpersonen aufgetragen. Aber geht der Auftrag zur Lehre nicht noch einen Schritt weiter? Ist es nicht auch eine Aufgabe, andere von Schülern selbst zu Lehrern machen – wie Paulus es gemacht hat? Genau das wird künftig wichtiger werden, bin ich überzeugt.
Wie in Kolossä können Kirchgemeinden bald nur noch schwer Lehrer aus der Nachbarschaft für Stellvertretungen anfragen. Wir alle, Gemeindeglieder, Kirchenbehörden, Mitarbeitende, Pfarrpersonen – wir alle sollen noch viel stärker eine Lehr- und Lerngemeinschaft bilden; Schüler und Lehrer gleichzeitig sein; miteinander das Evangelium kennen und leben lernen. Und davon erzählen. Wie Epaphras – vielleicht einfach in Schuhen statt Sandalen.
Werner Näf, Gächlingen, publiziert im Klettgauer Boten vom Samstag, 28. Juni 2025
Weitere Worte am Weg
Gelernt hat er vom Apostel Paulus, wahrscheinlich ist er ihm in der nächsten Stadt begegnet. Er war dort Schüler. Zurück in Kolossä hat er eine Kirchgemeinde gegründet. Jetzt war er nicht mehr Schüler, sondern Lehrer. Später war er wieder als Schüler mit Paulus unterwegs, der ihn in einem Brief rühmte, wie er doch die Leute in Kolossä gut unterrichtet habe.
Gleichzeitig Schüler und Lehrer sein, hören und lehren: So ist es auch den Pfarrpersonen aufgetragen. Aber geht der Auftrag zur Lehre nicht noch einen Schritt weiter? Ist es nicht auch eine Aufgabe, andere von Schülern selbst zu Lehrern machen – wie Paulus es gemacht hat? Genau das wird künftig wichtiger werden, bin ich überzeugt.
Wie in Kolossä können Kirchgemeinden bald nur noch schwer Lehrer aus der Nachbarschaft für Stellvertretungen anfragen. Wir alle, Gemeindeglieder, Kirchenbehörden, Mitarbeitende, Pfarrpersonen – wir alle sollen noch viel stärker eine Lehr- und Lerngemeinschaft bilden; Schüler und Lehrer gleichzeitig sein; miteinander das Evangelium kennen und leben lernen. Und davon erzählen. Wie Epaphras – vielleicht einfach in Schuhen statt Sandalen.
Werner Näf, Gächlingen, publiziert im Klettgauer Boten vom Samstag, 28. Juni 2025
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