Schottisches Wetter und englische Überfälle
Die Jungscharen Gächlingen-Löhningen-Oberhallau, Beringen und Marthalen haben sich eine Woche lang zusammengeschlossen, um gemeinsam in Fideris im Prättigau das Sommer-Zeltlager zu verbringen.
Martin Schnetzler,
Über 50 Kinder und 27 Leitende machten sich am Samstag, 29. Juli auf den Weg. Thematisch waren wir stolze Schotten, die in vier altersgetrennte Clans aufgeteilt wurden, welche sich an den grössten historischen schottischen Clans orientieren.
Der schottische König hat über seine Abgesandten zu Beginn des Lagers jedem Clan befohlen, eine separate Region unserer bündner «Highlands» zu durchsuchen und allfällig eingefallene Engländer zu vertreiben. So sind die Gruppen bei typisch schottischem Wetter zwei Tage lang gewandert auf der Suche nach Bösewichten, haben in Zelten aus Blachen, in Ställen und Scheunen oder sogar unter freiem Himmel übernachtet und dem nächtlichen Alpengewitter getrotzt. Schliesslich erreichten am zweiten Abend trotzdem alle Gruppen das gemeinsame Lager, um sich auszuruhen und sich für weitere Aktionen vorzubereiten. Jeden Abend nach dem Znacht singt man gemeinsam Lobpreislieder, hört einen Input über die Bibel und betet gemeinsam. Um nicht von Engländern überrascht zu werden, gibt es sogar eine durchgehende Nachtwache.
Nachdem am dritten Tag die Teilnehmer-Zelte aufgebaut wurden, gab es bereits erste Wettkämpfe zwischen den Clans, so auch das Dekorieren der zugeteilten Bereiche des Lagers oder das Aufstellen von neuen Rekorden bei sportlichen Challenges. Als Belohnung winkten echte Lager-Münzen, welche dann für Briefmarken (es gibt ein Lager-internes Post-System), für Süssigkeiten oder für leckere Drinks eingetauscht werden können.
Der vierte Tag brachte uns typisches Alpenwetter: Sonne und Regen wechselten sich fast stündlich ab und sorgten für häufiges Jacke An- und Abziehen. Nach dem wie immer grossartigen Essen unserer tollen Küchencrew treffen wir uns täglich in kleinen Gruppen, um den Input vom Vortag zu vertiefen und mit den Kindern über ihre allgemeinen Gedanken und Gefühle zu sprechen. In der Schweiz würde man heute den 1. August gebührend feiern - Wir Schotten hingegen wollten am Nachmittag endgültig klären, welcher Clan der beste sei und veranstalteten inmitten der Spannungen mit England eigene Highland-Games. In Kategorien wie Hufeisen-Werfen, Sackhüpfen, Seilziehen und Strohsack-Weitwurf mit Mistgabeln traten wir an. Plötzlich überraschte uns ein gefesselter schottischer Koch, der zu unserer Wettkampf-Wiese humpelte. Die Engländer hätten unser Lager völlig verwüstet und das Küchenteam gefesselt und geknebelt. Wir eilten zu Hilfe, befreiten die armen Seelen und begannen, die zerstörten Bauten wieder. Ein wenig betrübt gingen wir später ins Bett und wussten noch nicht, wie weiter.
Nachtwache entdeckte kurz vor Mitternacht einen englischen Spion, der aber leider fliehen konnte. Der Campbell-Clan entdeckte ein mit Fackeln beleuchtetes englisches Lager. Schnell war der Gegenangriff organisiert und verschiedene Gruppen schlichen sich im Schutze der Dunkelheit an das Lager heran. Wir griffen mit Feuerwerk-Unterstützung die Diebe an und es gelang, sie nach kurzem Getümmel zu vertreiben. Die gestohlene Verpflegung, die Münzen und sogar den aus unserem Lager entwendeten WC-Ring konnten wir wieder heil in unser Lager zurückbringen. Wir genossen ermutigt von der erfolgreichen Aktion noch ein süsses, nächtliches Dessert.
Am nächsten Morgen erreichte uns ein Königsbote, der den schottischen König höchstpersönlich auf den Abend ankündigte. Natürlich wollten wir uns für unsere Hoheit auch äusserlich von der besten Seite zeigen. Wir putzten und dekorierten das ganze Lager und wuschen uns, was bei einigen Teilnehmern und Leitern bitter nötig war. Schliesslich traf der König ein und wir empfingen ihn gebührend. Er genehmigte unseren Wunsch nach einem gemeinsamen Clan und wir legten in einer Zeremonie einen Eid ab. Die Küche verwöhnte später alle mit einem königlichen Festessen. Während des Verdauens gab es einen geistlichen Teil, an welchem man mit Leitern beten, sein Leben Jesus übergeben, Gott einen Brief schreiben oder einfach über das bisherige Lager in Ruhe nachdenken konnte. Es gab erfreulicherweise mehrere Kinder, die ihr Leben von nun an Jesus widmen wollten und sich für ein Leben als Jünger Christi entschieden. Wir waren überglücklich! Am Abend durfte dann jeder Teilnehmer vor eindrücklicher Kulisse mit Fackeln im Wald einzeln vor dem König einen Treue-Eid ablegen und wurde zum Lord oder zur Lady des neuen Clans geschlagen.
Am Donnerstag stand nun ein psychisch und physisch ruhigerer Tag bevor. Am Morgen vertieften die Teilnehmer an verschiedenen Posten Grundkenntnisse der ersten Hilfe, der Selbstverteidigung, der Seiltechnik und des Morsens. Nach einer (oder zwei oder drei) Portionen leckeren Riz Casimirs wurden die Ämtli erledigt. Holz-Hacken, Plumpsklo auf Vordermann bringen und schliesslich Geschirr abwaschen, was bei so einem grossen Lager jeweils gar nicht so schnell erledigt ist. Am Nachmittag durften die Teilnehmer aus verschiedenen Ateliers auswählen: Basteln, Spiel und Sport, Zvieri vorbereiten und Beauty und Wellness.
Am Freitag war es dann so weit: Späher meldeten, dass die englische Armee die Grenze überschritten hatte und auf dem Weg zum schottischen Lager war. Wir bereiteten uns entsprechend vor, repetierten unsere Kampf-Künste und an einem Posten sogar die ethischen Richtlinien. Wir hatten einen ausgeklügelten Plan: Wir verliessen das Lager, um die vermeintlichen Engländer im Nachbardorf zu vertreiben. Stattdessen versteckten wir uns im nahen Wald und beobachteten, wie die sie fröhlich das verlassene Lager besetzten. Kurz darauf zeigte sich ein Teil von uns mit dem König beim Lagereingang, um die Engländer auf diplomatischem Weg zum Aufgeben zu bewegen. Sie waren leider nicht kompromissbereit und so schlugen unsere Kampftruppen von allen Seiten des Lagers zu. Diejenigen Kinder, die nicht kämpfen wollten, durften im Sanitätsteam. In einer finalen Prügelei besiegten wir die Eindringlinge und der König führte die Bösewichte ab. Am Abend wurde der Sieg mit einem grossen Fest gefeiert, an welchem wir sogar waschechten Haggis, eine schottische Spezialität, essen dürfen. Die Teilnehmer präsentierten abschliessend einen theatralischen Lagerrückblick.
Der Samstag stand ganz im Zeichen des Aufräumens und Abbauens, bevor wir dann erschöpft und glücklich am späteren Nachmittag am Schaffhauser Bahnhof ankamen und uns traurig voneinander verabschieden mussten. Wir konnten Gott sei Lob und Dank das Lager ohne nennenswerte Verletzungen und besserem Wetter als vorausgesagt verbringen – Danke an dieser Stelle unserem grossartigen Gott und dem Gebetsteam im Hintergrund. Es war eine grossartige Woche in den Highlands und ein unvergessliches Erlebnis.
Der schottische König hat über seine Abgesandten zu Beginn des Lagers jedem Clan befohlen, eine separate Region unserer bündner «Highlands» zu durchsuchen und allfällig eingefallene Engländer zu vertreiben. So sind die Gruppen bei typisch schottischem Wetter zwei Tage lang gewandert auf der Suche nach Bösewichten, haben in Zelten aus Blachen, in Ställen und Scheunen oder sogar unter freiem Himmel übernachtet und dem nächtlichen Alpengewitter getrotzt. Schliesslich erreichten am zweiten Abend trotzdem alle Gruppen das gemeinsame Lager, um sich auszuruhen und sich für weitere Aktionen vorzubereiten. Jeden Abend nach dem Znacht singt man gemeinsam Lobpreislieder, hört einen Input über die Bibel und betet gemeinsam. Um nicht von Engländern überrascht zu werden, gibt es sogar eine durchgehende Nachtwache.
Nachdem am dritten Tag die Teilnehmer-Zelte aufgebaut wurden, gab es bereits erste Wettkämpfe zwischen den Clans, so auch das Dekorieren der zugeteilten Bereiche des Lagers oder das Aufstellen von neuen Rekorden bei sportlichen Challenges. Als Belohnung winkten echte Lager-Münzen, welche dann für Briefmarken (es gibt ein Lager-internes Post-System), für Süssigkeiten oder für leckere Drinks eingetauscht werden können.
Der vierte Tag brachte uns typisches Alpenwetter: Sonne und Regen wechselten sich fast stündlich ab und sorgten für häufiges Jacke An- und Abziehen. Nach dem wie immer grossartigen Essen unserer tollen Küchencrew treffen wir uns täglich in kleinen Gruppen, um den Input vom Vortag zu vertiefen und mit den Kindern über ihre allgemeinen Gedanken und Gefühle zu sprechen. In der Schweiz würde man heute den 1. August gebührend feiern - Wir Schotten hingegen wollten am Nachmittag endgültig klären, welcher Clan der beste sei und veranstalteten inmitten der Spannungen mit England eigene Highland-Games. In Kategorien wie Hufeisen-Werfen, Sackhüpfen, Seilziehen und Strohsack-Weitwurf mit Mistgabeln traten wir an. Plötzlich überraschte uns ein gefesselter schottischer Koch, der zu unserer Wettkampf-Wiese humpelte. Die Engländer hätten unser Lager völlig verwüstet und das Küchenteam gefesselt und geknebelt. Wir eilten zu Hilfe, befreiten die armen Seelen und begannen, die zerstörten Bauten wieder. Ein wenig betrübt gingen wir später ins Bett und wussten noch nicht, wie weiter.
Nachtwache entdeckte kurz vor Mitternacht einen englischen Spion, der aber leider fliehen konnte. Der Campbell-Clan entdeckte ein mit Fackeln beleuchtetes englisches Lager. Schnell war der Gegenangriff organisiert und verschiedene Gruppen schlichen sich im Schutze der Dunkelheit an das Lager heran. Wir griffen mit Feuerwerk-Unterstützung die Diebe an und es gelang, sie nach kurzem Getümmel zu vertreiben. Die gestohlene Verpflegung, die Münzen und sogar den aus unserem Lager entwendeten WC-Ring konnten wir wieder heil in unser Lager zurückbringen. Wir genossen ermutigt von der erfolgreichen Aktion noch ein süsses, nächtliches Dessert.
Am nächsten Morgen erreichte uns ein Königsbote, der den schottischen König höchstpersönlich auf den Abend ankündigte. Natürlich wollten wir uns für unsere Hoheit auch äusserlich von der besten Seite zeigen. Wir putzten und dekorierten das ganze Lager und wuschen uns, was bei einigen Teilnehmern und Leitern bitter nötig war. Schliesslich traf der König ein und wir empfingen ihn gebührend. Er genehmigte unseren Wunsch nach einem gemeinsamen Clan und wir legten in einer Zeremonie einen Eid ab. Die Küche verwöhnte später alle mit einem königlichen Festessen. Während des Verdauens gab es einen geistlichen Teil, an welchem man mit Leitern beten, sein Leben Jesus übergeben, Gott einen Brief schreiben oder einfach über das bisherige Lager in Ruhe nachdenken konnte. Es gab erfreulicherweise mehrere Kinder, die ihr Leben von nun an Jesus widmen wollten und sich für ein Leben als Jünger Christi entschieden. Wir waren überglücklich! Am Abend durfte dann jeder Teilnehmer vor eindrücklicher Kulisse mit Fackeln im Wald einzeln vor dem König einen Treue-Eid ablegen und wurde zum Lord oder zur Lady des neuen Clans geschlagen.
Am Donnerstag stand nun ein psychisch und physisch ruhigerer Tag bevor. Am Morgen vertieften die Teilnehmer an verschiedenen Posten Grundkenntnisse der ersten Hilfe, der Selbstverteidigung, der Seiltechnik und des Morsens. Nach einer (oder zwei oder drei) Portionen leckeren Riz Casimirs wurden die Ämtli erledigt. Holz-Hacken, Plumpsklo auf Vordermann bringen und schliesslich Geschirr abwaschen, was bei so einem grossen Lager jeweils gar nicht so schnell erledigt ist. Am Nachmittag durften die Teilnehmer aus verschiedenen Ateliers auswählen: Basteln, Spiel und Sport, Zvieri vorbereiten und Beauty und Wellness.
Am Freitag war es dann so weit: Späher meldeten, dass die englische Armee die Grenze überschritten hatte und auf dem Weg zum schottischen Lager war. Wir bereiteten uns entsprechend vor, repetierten unsere Kampf-Künste und an einem Posten sogar die ethischen Richtlinien. Wir hatten einen ausgeklügelten Plan: Wir verliessen das Lager, um die vermeintlichen Engländer im Nachbardorf zu vertreiben. Stattdessen versteckten wir uns im nahen Wald und beobachteten, wie die sie fröhlich das verlassene Lager besetzten. Kurz darauf zeigte sich ein Teil von uns mit dem König beim Lagereingang, um die Engländer auf diplomatischem Weg zum Aufgeben zu bewegen. Sie waren leider nicht kompromissbereit und so schlugen unsere Kampftruppen von allen Seiten des Lagers zu. Diejenigen Kinder, die nicht kämpfen wollten, durften im Sanitätsteam. In einer finalen Prügelei besiegten wir die Eindringlinge und der König führte die Bösewichte ab. Am Abend wurde der Sieg mit einem grossen Fest gefeiert, an welchem wir sogar waschechten Haggis, eine schottische Spezialität, essen dürfen. Die Teilnehmer präsentierten abschliessend einen theatralischen Lagerrückblick.
Der Samstag stand ganz im Zeichen des Aufräumens und Abbauens, bevor wir dann erschöpft und glücklich am späteren Nachmittag am Schaffhauser Bahnhof ankamen und uns traurig voneinander verabschieden mussten. Wir konnten Gott sei Lob und Dank das Lager ohne nennenswerte Verletzungen und besserem Wetter als vorausgesagt verbringen – Danke an dieser Stelle unserem grossartigen Gott und dem Gebetsteam im Hintergrund. Es war eine grossartige Woche in den Highlands und ein unvergessliches Erlebnis.