Pfarrerin Jutta Schenk - Herzlich willkommen

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Pfarrerin Jutta Schenk stellt sich vor
Jutta Schenk,
Es ist Anfang November im Glarner Land. Der erste sichtbare Schnee ist auf dem Federi gefallen, der sich vor dem Wohnzimmerfenster des Biltener Pfarrhauses erhebt. Eine wunderschöne Landschaft, tatsächlich! Aber nicht schön genug, dass ich hierbleiben kann. Dazu habe ich zu viel Freude an meiner Arbeit. Und hier im grossen Kirchenkreis Glarus Nord waren die Arbeitsbedingungen unübersichtlich, konfliktbeladen. Was ich gern mache in meinem Beruf, kam unter den Umständen kaum zum Tragen. Ich mag nämlich den Kontakt zu Menschen, auch dann, wenn sie in Ausnahmesituationen stehen: frisch gebackene Eltern sind, kleine oder grosse Probleme bewältigen müssen, Trauer empfinden. Ich mag den Kontakt mit Jugendlichen, die oft viel neugieriger auf die grundsätzlichen Lebensfragen und Kirche sind, als sie selbst ahnen! Ich mag Gottesdienste: feierlich und ernsthaft, aber nicht bierernst! Ich glaube ja: auch Gott hat Humor. Glauben: ich bin eine, die an Gott glaubt. Die aber auch Fragen an die Bibel und die Tradition stellt und Fragen zulässt. Hoffentlich auch: kein Glaube ist doch wie der andere, kein Glaube ist allein richtig, keiner allein falsch! Glaube entwickelt sich. Toleranz dem Glauben anderer gegenüber finde ich also wichtig. Wäre Gott selbst nicht tolerant verschiedenen Glaubensrichtungen gegenüber, wäre ihr der Umgang mit den Menschen bestimmt schon verleidet. Glaube ich.
Wollen Sie noch wissen, woher ich komme? Ich kam als drittes Kind eines Maurers und seiner Frau zur Welt. Meine Brüder leben noch in Norddeutschland, der älteste in einem Behindertenheim, der zweite als Zimmermann mit seiner Frau unweit unseres Heimatorts. Ich bin also mit meinem Studium ein bisschen aus der Art geschlagen. Ich kam in die Schweiz, um hier zu studieren und blieb kleben an den Schönheiten des Landes. Mittlerweile lebe ich länger in der Schweiz als in Deutschland. Ein Stück Familie ist aber auch hier beheimatet: Cousins und Cousinen und ihre Mutter, die Schwester meines Vaters. Sie heiratete vor gut 60 Jahren einen Schweizer.
Und nun versehe ich ab Januar neu das Pfarreramt in Beringen. Ich bin richtig gespannt! Denn nach etlichen Berufsjahren ist mir klar: DIE Kirche gibt es nicht. Sie ist nicht nur von Kanton zu Kanton, sondern auch von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich. Pfarrerinnen und Pfarrer und engagierte Mitglieder prägen gemeinsam das Bild einer Gemeinde. An einem Ort macht die Pfarrerin selbstverständlich dies, am anderen genauso selbstverständlich das. Haben Sie also bitte Geduld mit mir: in manches muss ich mich erst hineinfuchsen, wie z.B. in den Unterricht der 5.Kässler.
Aber ich freu mich drauf! Darauf auch, Sie kennenzulernen! Und schöne Landschaft hat das Klettgau bestimmt auch zu bieten! Stimmts? Also: bis hoffentlich bald!
Herzlich Ihre Jutta Schenk