Viel Zeit verbringen wir damit uns zu hintersinnen und dies kann uns lähmen. Schöpfen wir neu aus unseren Ressourcen: Freude, Mut, Gestaltungswillen!
NEHEMIA, KAPITEL 8, VERSE 9 BIS 10:
«Heute ist ein heiliger Tag zu Ehren des HERRN, eures Gottes. Seid nicht traurig und weint nicht! Alle Leute weinten nämlich, als sie die Worte der Weisung hörten. Dann sagte er zu ihnen: Nun geht, haltet ein festliches Mahl und trinkt süßen Wein! Schickt auch denen etwas, die selbst nichts haben; denn heute ist ein heiliger Tag zur Ehre unseres Herrn. Macht euch keine Sorgen; denn die Freude am Herrn ist eure Stärke.»
Ernst, überlegt und kritisch zu sein wirkt seriös. Reflektiert das eigene Leben zu betrachten, sich auf die Brust zu schlagen, ob all der Versäumnisse gegenüber Gesellschaft und Natur, macht uns zu bewussten Menschen. Nicht wenige von uns haben sich gerade aus diesen Beweggründen Vorsätze für das neue Jahr genommen. Nur – das sich Grämen als Beweggrund lässt die Vorsätze nicht unbedingt lange halten…
Einen ganz anderen Ansatz verfolgt unser Bibeltext: Grämt euch nicht über das Vergangene, Verpasste, Versäumte – schöpft aus der Freude, dass ihr mit Leben beschenkt seid und neu beginnen könnt!
Ja, auch das Volk Israel hat sich gegrämt. Nach Jahrzehnten des Exils in Babylon ist vieles verloren gegangen. Stadt und Tempel zerstört, das kulturelle und religiöse Erbe in Vergessenheit geraten. Das Buch der Weisung, aus dem vorgelesen wird, macht ihnen das bewusst. Es ist die Geschichte eines Gottes, der einen Bund eingeht mit den Menschen, der zu allen Zeiten mit ihnen ist. Ein Lebensbereiter und ein Lebensbegleiter. Wie konnte das vergessen gehen? Muss man sich da nicht grämen?
Nein, sagt Nehemia. Sucht keine Zuflucht im euch Grämen. Denn dies lähmt euch, hält euch im Vergangenen gefangen. Um eure Welt neu zu gestalten müsst ihr auf das blicken, was euch geschenkt ist: Leben, Gemeinschaft mit Gott, Zukunft.
Ist das kein Grund zur Freude? Zur Lust, an einer lebensfreundlichen Welt mitzuarbeiten? Die Freude an Gott, der alles ins Leben gerufen und gesegnet hat, sei eure Stärke. Denn damit ist auch euer Engagement nicht vergebens: es dient dem Leben.
Tun wir es den Israeliten gleich. Gehen wir nicht verkniffen und unheilschwanger durch die Welt. Das wird sie nicht verändern. Freuen wir uns an dem, was uns gegeben ist: Eine Welt und ein Leben. Ist dies nicht Voraussetzung genug, um zu staunen? Und wächst aus diesem Staunen nicht Lust, diese Welt mitzugestalten?
Viel Freude dabei!
Bernadette Peterer, Theologin, Kath. Pastoralraum Schaffhausen-Reiat,
Mail:
Kolumne in den Schaffhauser Nachrichten
» Archiv der Bibelkolumnen
«Heute ist ein heiliger Tag zu Ehren des HERRN, eures Gottes. Seid nicht traurig und weint nicht! Alle Leute weinten nämlich, als sie die Worte der Weisung hörten. Dann sagte er zu ihnen: Nun geht, haltet ein festliches Mahl und trinkt süßen Wein! Schickt auch denen etwas, die selbst nichts haben; denn heute ist ein heiliger Tag zur Ehre unseres Herrn. Macht euch keine Sorgen; denn die Freude am Herrn ist eure Stärke.»
Ernst, überlegt und kritisch zu sein wirkt seriös. Reflektiert das eigene Leben zu betrachten, sich auf die Brust zu schlagen, ob all der Versäumnisse gegenüber Gesellschaft und Natur, macht uns zu bewussten Menschen. Nicht wenige von uns haben sich gerade aus diesen Beweggründen Vorsätze für das neue Jahr genommen. Nur – das sich Grämen als Beweggrund lässt die Vorsätze nicht unbedingt lange halten…
Einen ganz anderen Ansatz verfolgt unser Bibeltext: Grämt euch nicht über das Vergangene, Verpasste, Versäumte – schöpft aus der Freude, dass ihr mit Leben beschenkt seid und neu beginnen könnt!
Ja, auch das Volk Israel hat sich gegrämt. Nach Jahrzehnten des Exils in Babylon ist vieles verloren gegangen. Stadt und Tempel zerstört, das kulturelle und religiöse Erbe in Vergessenheit geraten. Das Buch der Weisung, aus dem vorgelesen wird, macht ihnen das bewusst. Es ist die Geschichte eines Gottes, der einen Bund eingeht mit den Menschen, der zu allen Zeiten mit ihnen ist. Ein Lebensbereiter und ein Lebensbegleiter. Wie konnte das vergessen gehen? Muss man sich da nicht grämen?
Nein, sagt Nehemia. Sucht keine Zuflucht im euch Grämen. Denn dies lähmt euch, hält euch im Vergangenen gefangen. Um eure Welt neu zu gestalten müsst ihr auf das blicken, was euch geschenkt ist: Leben, Gemeinschaft mit Gott, Zukunft.
Ist das kein Grund zur Freude? Zur Lust, an einer lebensfreundlichen Welt mitzuarbeiten? Die Freude an Gott, der alles ins Leben gerufen und gesegnet hat, sei eure Stärke. Denn damit ist auch euer Engagement nicht vergebens: es dient dem Leben.
Tun wir es den Israeliten gleich. Gehen wir nicht verkniffen und unheilschwanger durch die Welt. Das wird sie nicht verändern. Freuen wir uns an dem, was uns gegeben ist: Eine Welt und ein Leben. Ist dies nicht Voraussetzung genug, um zu staunen? Und wächst aus diesem Staunen nicht Lust, diese Welt mitzugestalten?
Viel Freude dabei!
Bernadette Peterer, Theologin, Kath. Pastoralraum Schaffhausen-Reiat,
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