Das tröstende und stärkende Wirken Gottes geschieht uns in der Stille, sofern wir unsere Antennen dafür ausfahren.
1. KÖNIGE, KAPITEL 19, VERS 12:
«Nach dem Feuer aber kam das Flüstern eines sanften Windhauchs.»
Wie erwarten wir unsere Begegnung mit Gott? Aufwühlend wie ein Wirbelsturm? Genau das erlebte der Prophet Elija als erstes. Erschütternd wie ein Erdbeben? Dies war sein zweites Erlebnis. Brennend wie ein Feuer? So geschah es ihm zum dritten Mal. Dreifach verneint der biblische Bericht Elijas spektakuläre Wahrnehmung. In dem Sturmwind, in dem Erdbeben, im Feuer war Gott nicht. Schlussendlich geschieht Elija «das Flüstern eines sanften Windhauchs». Martin Buber übersetzte: «eine Stimme verschwebenden Schweigens.» So und nicht anders berührt Gott den in eine Höhle geflüchteten Propheten. Elija, der Eiferer, der Zorn und Vernichtung auf die Priester des Baal beschworen hatte. Elija, der nach dem Tod der königlichen Priester selbst vor der königlichen Rache flüchten musste. Er, dessen Gottesbild gewalttätig war. Und jetzt, im Rückzug in die stille und schützende Höhle, erwartet er Gott als Gewalt, als Übermacht, Als Sturm, Erdbeben, Feuer. Vor seiner stillen Fluchthöhle erlebt Elija das Leiseste und das Eindringlichste. Er lernt, wie Gott wirkt. Unspektakulär. So, und nur so kann göttlicher Mut ihn weiter begleiten in seinen Aufgaben unter den Menschen. Diese Szene aus dem Alten Testament ist ein Anfang eines neuen Gottesbildes. Kein Gewaltsgott der Rechthabenden. Eher eine eindringliche, stille, aufbauende Kraft. So sind auch wir eingeladen, uns dem stillen und intensiven göttlichen Wirken zu öffnen.
Ruedi Waldvogel, Pfarrer im Ruhestand, Schaffhausen
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Kolumne in den Schaffhauser Nachrichten
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«Nach dem Feuer aber kam das Flüstern eines sanften Windhauchs.»
Wie erwarten wir unsere Begegnung mit Gott? Aufwühlend wie ein Wirbelsturm? Genau das erlebte der Prophet Elija als erstes. Erschütternd wie ein Erdbeben? Dies war sein zweites Erlebnis. Brennend wie ein Feuer? So geschah es ihm zum dritten Mal. Dreifach verneint der biblische Bericht Elijas spektakuläre Wahrnehmung. In dem Sturmwind, in dem Erdbeben, im Feuer war Gott nicht. Schlussendlich geschieht Elija «das Flüstern eines sanften Windhauchs». Martin Buber übersetzte: «eine Stimme verschwebenden Schweigens.» So und nicht anders berührt Gott den in eine Höhle geflüchteten Propheten. Elija, der Eiferer, der Zorn und Vernichtung auf die Priester des Baal beschworen hatte. Elija, der nach dem Tod der königlichen Priester selbst vor der königlichen Rache flüchten musste. Er, dessen Gottesbild gewalttätig war. Und jetzt, im Rückzug in die stille und schützende Höhle, erwartet er Gott als Gewalt, als Übermacht, Als Sturm, Erdbeben, Feuer. Vor seiner stillen Fluchthöhle erlebt Elija das Leiseste und das Eindringlichste. Er lernt, wie Gott wirkt. Unspektakulär. So, und nur so kann göttlicher Mut ihn weiter begleiten in seinen Aufgaben unter den Menschen. Diese Szene aus dem Alten Testament ist ein Anfang eines neuen Gottesbildes. Kein Gewaltsgott der Rechthabenden. Eher eine eindringliche, stille, aufbauende Kraft. So sind auch wir eingeladen, uns dem stillen und intensiven göttlichen Wirken zu öffnen.
Ruedi Waldvogel, Pfarrer im Ruhestand, Schaffhausen
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