Gächlinger Kirchgemeinde feiert ihre Selbständigkeit
Bei herrlichem Wetter lud die Kirchgemeinde Gächlingen am Sonntag, 21.Mai 2006, zu ihrem Familienfest, anlässlich der Loslösung von der Kirche Neunkirch vor genau 200 Jahren, ein. Die Feierlichkeiten begannen mit einem Festtagsgottesdienst in der Kirche.
Andrea Iten
Anschliessend wurde die Gemeinde von der Musikgesellschaft Gächlingen in die Turnhalle geleitet. Dort erwartete die Besucher ein Apéro, der die Musikgesellschaft musikalisch umrahmte. In der Turnhalle begrüsste Kirchenpräsident die Festtagsgemeinde und Ernst Hallauer, der Gemeindepräsident, überbrachte in einer kleine Rede die besten Wünsche der Politischen Gemeinde an die Kirchgemeinde. Fritz Lerch, befasste sich in seinem Vortrag mit der geschichtlichen Entwicklung der Gemeinde Gächlingen.
Ein kurzer Blick in die Geschichte
1126 erhielt die Kirche von Gächlingen wahrscheinlich vom Bischof von Konstanz das Begräbnisrecht. Das heisst, die Gächlinger Kirchgemeinde war eigenständig und hatte auch einen eigenen Priester. Diese Eigenständigkeit blieb während des Mittelalters Gächlingen lange erhalten, bis die Katholische Kirche beschloss einen Teil der Klettgauer Gemeinden Neunkirch zu unterstellen. Während der Reformation wechselte die Stadt Schaffhausen 1529 zum reformierten Glauben über und die Gemeinden mussten ihre Kirchzugehörigkeit ebenfalls wechseln. Dies führte zu vielen rechtlichen Veränderungen, denn Kirche und Staat waren bis in 20. Jahrhundert nicht getrennt. So unterstanden der Kirche z.B. die Schule und die Armenpflege.
Die Kirche Gächlingen, die sich ursprünglich im heutigen Gemeindehaus befand, wurde über die Jahrhunderte mehrmals renoviert. Die ehemalige St. Jakobskapelle wurde durch den stetigen Bevölkerungszuwachs zu klein bis 1845 die heutige Kirche nach der Loslösung von Neunkirch gebaut wurde. Von der alten Kapelle ist im Gemeindehaussaal noch ein Dachbalken erhalten. Aber auch die jetzige Kirche musste mehrmals renoviert werden. So fand vor 30 Jahren ein grosses Einweihungsfest statt, anlässlich einer totalen Innenrennovation und dem Bau der neuen Glasfenster von Franco Giacomel. Durch grosszügige Spenden von Gächlinger Bürgern konnten, die zum Teil aufwändigen Rennovationen der Kirche, durchgeführt werden.
Auf Grund der Kantonalen Verfassungsänderung von 1876 wurde auch in Gächlingen das Kirchengut 1924 aus dem Gemeindevermögen herausgelöst. So fiel die Kirchgebäude der Politischen Gemeinde zu und das Pfarrhaus der Kirchgemeinde.
Während der abwechslungsreichen Geschichte der Kirchgemeinde Gächlingen seit ihrer Loslösung 1806 wurde die Gemeinde von 17 Pfarrherren seelsorgerisch betreut. Drei davon nahmen an den Festivitäten am Sonntag teil.
200 Jahre Selbständigkeit - ein Fest für Jung und Alt
Nach dem geschichtlichen Rückblick wurden die Besucher vom Kirchenstand mit „Härdöpfel und Broote“ bewirtet und die Spielstadt für die Kinder eröffnet. Dort konnten sich grosse und kleine Kinder von fachkundigen Händen schminken, frisieren und neu einkleiden lassen, Manicure und Pedicure rundeten das Verschönern und Verändern ab. Wer schön genug war, liess sich fotografieren, ging in den Spielsalon oder liess sich mit einem kühlen Drink verwöhnen.
Damit die Erwachsenen ihre Spielfreude ebenfalls ausleben konnten, hatte Pfarrer Burkhalter auf dem Hartplatz eine Überraschung parat. Wasserballone mussten in Vierergruppen mit Blachen geworfen und aufgefangen werden, was nicht selten, sehr zum Vergnügen der Zuschauer, daneben ging. Nach dieser sportlichen Tätigkeit wurde das Dessertbuffet eröffnet, das in Gächlingen bei jedem Anlass immer eine Augen- und Gaumenweide ist.
Die Vielfältigkeit der Arbeit und Aufgaben einer Kirchgemeinde waren in der Turnhalle aus Plakaten ersichtlich, die mit Bildern und Texten die verschiedenen Bereiche illustrierten.
Auf grosses Interesse stiessen die alten Fotografien von Konfirmationen.
Am späten Nachmittag konnten die Besucher, die ihr Wissen über die Kirchliche Geschichte vertiefen wollten mit Fritz Lerch mit einem Rundgang durchs Dorf das Gemeindehaus, das Pfarrhaus und die Kirche näher besichtigen.
Dem Kirchenstand und den vielen Helfern und Helferinnen ist es gelungen an diesem schönen Sonntag ein herrliches Fest zu organisieren. Vielen Dank.
Ein kurzer Blick in die Geschichte
1126 erhielt die Kirche von Gächlingen wahrscheinlich vom Bischof von Konstanz das Begräbnisrecht. Das heisst, die Gächlinger Kirchgemeinde war eigenständig und hatte auch einen eigenen Priester. Diese Eigenständigkeit blieb während des Mittelalters Gächlingen lange erhalten, bis die Katholische Kirche beschloss einen Teil der Klettgauer Gemeinden Neunkirch zu unterstellen. Während der Reformation wechselte die Stadt Schaffhausen 1529 zum reformierten Glauben über und die Gemeinden mussten ihre Kirchzugehörigkeit ebenfalls wechseln. Dies führte zu vielen rechtlichen Veränderungen, denn Kirche und Staat waren bis in 20. Jahrhundert nicht getrennt. So unterstanden der Kirche z.B. die Schule und die Armenpflege.
Die Kirche Gächlingen, die sich ursprünglich im heutigen Gemeindehaus befand, wurde über die Jahrhunderte mehrmals renoviert. Die ehemalige St. Jakobskapelle wurde durch den stetigen Bevölkerungszuwachs zu klein bis 1845 die heutige Kirche nach der Loslösung von Neunkirch gebaut wurde. Von der alten Kapelle ist im Gemeindehaussaal noch ein Dachbalken erhalten. Aber auch die jetzige Kirche musste mehrmals renoviert werden. So fand vor 30 Jahren ein grosses Einweihungsfest statt, anlässlich einer totalen Innenrennovation und dem Bau der neuen Glasfenster von Franco Giacomel. Durch grosszügige Spenden von Gächlinger Bürgern konnten, die zum Teil aufwändigen Rennovationen der Kirche, durchgeführt werden.
Auf Grund der Kantonalen Verfassungsänderung von 1876 wurde auch in Gächlingen das Kirchengut 1924 aus dem Gemeindevermögen herausgelöst. So fiel die Kirchgebäude der Politischen Gemeinde zu und das Pfarrhaus der Kirchgemeinde.
Während der abwechslungsreichen Geschichte der Kirchgemeinde Gächlingen seit ihrer Loslösung 1806 wurde die Gemeinde von 17 Pfarrherren seelsorgerisch betreut. Drei davon nahmen an den Festivitäten am Sonntag teil.
200 Jahre Selbständigkeit - ein Fest für Jung und Alt
Nach dem geschichtlichen Rückblick wurden die Besucher vom Kirchenstand mit „Härdöpfel und Broote“ bewirtet und die Spielstadt für die Kinder eröffnet. Dort konnten sich grosse und kleine Kinder von fachkundigen Händen schminken, frisieren und neu einkleiden lassen, Manicure und Pedicure rundeten das Verschönern und Verändern ab. Wer schön genug war, liess sich fotografieren, ging in den Spielsalon oder liess sich mit einem kühlen Drink verwöhnen.
Damit die Erwachsenen ihre Spielfreude ebenfalls ausleben konnten, hatte Pfarrer Burkhalter auf dem Hartplatz eine Überraschung parat. Wasserballone mussten in Vierergruppen mit Blachen geworfen und aufgefangen werden, was nicht selten, sehr zum Vergnügen der Zuschauer, daneben ging. Nach dieser sportlichen Tätigkeit wurde das Dessertbuffet eröffnet, das in Gächlingen bei jedem Anlass immer eine Augen- und Gaumenweide ist.
Die Vielfältigkeit der Arbeit und Aufgaben einer Kirchgemeinde waren in der Turnhalle aus Plakaten ersichtlich, die mit Bildern und Texten die verschiedenen Bereiche illustrierten.
Auf grosses Interesse stiessen die alten Fotografien von Konfirmationen.
Am späten Nachmittag konnten die Besucher, die ihr Wissen über die Kirchliche Geschichte vertiefen wollten mit Fritz Lerch mit einem Rundgang durchs Dorf das Gemeindehaus, das Pfarrhaus und die Kirche näher besichtigen.
Dem Kirchenstand und den vielen Helfern und Helferinnen ist es gelungen an diesem schönen Sonntag ein herrliches Fest zu organisieren. Vielen Dank.