nicht stattfinden. Das Team möchte aber Ihnen seine guten Gedanken trotzdem weitergeben:
Thema
Dankbar und sicher mit dem Ewigen unterwegs sein
„Meine Zeit steht in deinen Händen“ Ps 31,16
Eingangswort
„Der du allein der Ewge heisst und Anfang, Ziel und Mitte weisst im Fluge unserer Zeiten:
Bleib du uns gnädig zugewandt und führe uns an deiner Hand, damit wir sicher schreiten.“
Reformiertes Gesangbuch 554,6
Gebet
Unser Gott,
wir kommen vor Dich, um im Gebet und in der Stille Deine Nähe zu erfahren.
Wir danken Dir für die Begleitung in der vergangenen Nacht,
für Trost in unserer Anfechtung, für Linderung unserer Selbstzweifel.
Wecke unsere Lebensfreude, stärke und ermuntere Du uns, begleite und unterstütze Du uns an diesem Tag, damit wir unsere Aufgaben anpacken und deinen Willen erkennen können.
Du bist da in allen Lagen, zu allen Zeiten, dafür wollen wir Dir danken, Dich loben und preisen!
Amen
Gedanken
Liebe Freunde und Interessierte unserer Morgenbesinnung
Ich lade Euch/Sie ein, mit folgenden kurzen Texten von Kurt Marti und Jochen Klepper über meine eigene Zeit nachzudenken und dabei Gottes Zeit und Ewigkeit sozusagen im Auge zu behalten, oder danach Ausschau zu halten. Wie „stehen“ diese beiden „zueinander“? Wie lerne ich etwas für mein „Hier und Jetzt“ aus der Zusage von Gott, dass er allein der Ewge heisst und Anfang, Ziel und Mitte weisst im Fluge unserer Zeiten?
Der David zugeschriebene Psalm 31 – worin über die Vergebung von (seinen) Missetaten berichtet wird – enthält die für heute wichtige Gewissheit, im Schlüssel- Vers 16a:
„Meine Zeit steht in deinen Händen“
Ps 31,16a Luther-Übersetzung
oder in der Zürcher Übersetzung
„In deiner Hand steht mein Geschick“
Der Berner Theologe und Autor Kurt Marti (*31.01.1921, †11.02.2017) äusserte sich zur existentiellen Lebens-Situation von uns Menschen mit einer sprachlichen Neuschöpfung: «Wir Menschen leben in der Zeit, wir sind Zeitlinge. Wir können nur sagen: Alles was wir haben, ist vergänglich, es hat einen Anfang und ein Ende», erklärte Kurt Marti. Für ihn existiert im Ewigen keine gerichtete Zeit mit einem Vorher und einem Nachher. Erlebbar wird Ewigkeit im Sinne der Mystiker allerdings in gnadenvollen Augenblicken innerhalb der Zeit, wenn sich Raum und Zeit in einem „ewigen Jetzt“ auflösen.
Aus: Deutschlandfunk 5.6.2017, Johann Hinrich Claussen/ Kulturbeauftragter EKD
Ein anderer Theologe und Autor, der deutsche Jochen Klepper (*1903, †1942) hat folgenden Liedtext 1938 gedichtet, zu einer Liedmelodie aus dem Jahre 1738. Bewusst setzte er den Text an den Anfang eines Neuen Jahres, um den besonderen Neuanfang zu betonen.
Die 1. Strophe beginnt und die 6. Strophe endet mit folgenden Worten, im
Reformierten Gesangbuch 554, 1 + 6:
„Der du die Zeit in Händen hast, Herr, nimm auch dieses Jahres Last und wandle sie in Segen. Nun von dir
selbst in Jesus Christ die Mitte fest gewiesen ist, führ uns dem Ziel entgegen.“
„Der du allein der Ewge heisst und Anfang, Ziel und Mitte weisst im Fluge unserer Zeiten:
Bleib du uns gnädig zugewandt und führe uns an deiner Hand, damit wir sicher schreiten.“
Um sich immer wieder der Gegenwart Gottes und seines Beistands zu vergegenwärtigen und zu vergewissern, braucht es unser eigenes Dazu-tun: Bereit sein und seine innere Türe aufstossen. Meine Zeit im Hier und Jetzt findet so Anschluss an Gottes Zeit und Ewigkeit.
Zum Abschluss dazu eine ganz kurze jüdisch-chassidische Geschichte
(aus Willi Hoffsümmer, Kurzgeschichten 1):
Rabbi M. war zu Gast bei gelehrten Männern. Er überraschte sie mit der Frage: „Wo wohnt Gott?“ – Sie lachten über ihn: „Was redet Ihr! Ist doch die Welt seiner Herrlichkeit voll!“ Der Rabbi aber beantwortete selber seine eigene Frage:
„Gott wohnt, wo man ihn einlässt.“
Stille
Unser Vater
Segen
Gott segne und behüte dich;
Gott lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig;
Gott erhebe sein Angesicht auf dich und gebe dir seinen Frieden.
Amen
Ich wünsche Euch eine gute, gesunde Zeit und grüsse euch herzlich
Kurt Müller
Kontakt: Kurt Müller