Wonach wir uns sehnen - Bibel einfach erklärt

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Ingo Bäcker (Foto: SN Bibelkolumne)
Im Grunde ist es doch genau das, wonach Menschen sich sehnen: eine Chance für einen Neuanfang.
JOHANNES, KAPITEL 21, VERSE 1 BIS 6:
«Danach zeigte sich Jesus den Jüngern noch einmal. Es war am See von Tiberias. Simon Petrus, Thomas, Natanael aus Kana, die Söhne des Zebedäus und zwei andere von seinen Jüngern waren zusammen. Simon Petrus sagte zu ihnen: Ich gehe fischen. Sie antworteten: Wir kommen auch mit. Sie gingen hinaus und stiegen in das Boot. Aber in dieser Nacht fingen sie nichts. Als es schon Morgen wurde, stand Jesus am Ufer. Doch die Jünger wussten nicht, dass es Jesus war. Er sagte zu ihnen: Meine Kinder, habt ihr nichts zu essen? Sie antworteten ihm: Nein. Er aber sagte zu ihnen: Werft das Netz auf der rechten Seite des Bootes aus, und ihr werdet etwas fangen. Sie warfen das Netz aus und konnten es nicht wieder einholen, so voller Fische war es.»

Im Grunde ist es doch genau das, wonach wir alle uns sehnen.
Da hat sich einer wirklich Mühe gegeben mit seiner Arbeit - und am Schluss hat die Sache doch nicht funktioniert. Und dann kommt jemand und sagt: Versuch's doch nochmal etwas anders: so und so. Und plötzlich klappt's. Und alles wird gut.

Da hat eine wochenlang auf die Prüfung gelernt - und dann ist sie doch den Bach runtergegangen. Und dann nach Hause kommen, und jemand sagt: Beim nächsten Mal machst du es besser. Du wirst sehen: Alles wird gut.
Da war einer den ganzen Tag unterwegs, hat sich abgerackert und ist dementsprechend müde. Und dann kommt er spät abends nach Hause, und dort ist jemand, die fragt einfach nur: Hast du Hunger? Hier - es ist noch was zu essen da.

Im Grunde ist es doch genau das, wonach wir alle uns sehnen.
Von dieser Sehnsucht und ihrer Erfüllung erzählt unsere biblische Geschichte heute.
Die Jünger von Jesus - zu einem guten Teil Fischer von Beruf - waren die ganze Nacht auf dem See unterwegs, aber am Morgen war nichts mit einem grossen Fischfang, nicht mal mit einem kleinen. Und sie kommen frustriert und entmutigt am Ufer an, und dann steht da plötzlich einer, und der sagt nicht: Ihr Versager! Sondern der sagt schlicht und einfach: Versucht es nochmal, diesmal auf der rechten Seite des Bootes. Und ob man es glaubt oder nicht: Plötzlich gelingt es. Das Netz füllt sich wie von allein. Und alles ist gut.

Und dann steht da plötzlich derselbe Mann am Ufer und hat bereits ein Feuer angemacht, auf dem die Fische nur noch zubereitet werden müssen.
Im Grunde ist es doch genau das, wonach wir alle uns sehnen.
Da kommt eine abgekämpft und erschöpft nach Hause. Und einer sagt: Hast du Hunger? Es ist noch was zu essen da.

Da kommen Menschen erschöpft und mutlos über die Grenze. Und andere Menschen sagen: Sucht ihr Heimat? - Es ist noch Platz da.


Ingo Bäcker
Spital- und Gefängnisseelsorger SH
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Kolumne in den Schaffhauser Nachrichten
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