Was fehlt, wenn Gott fehlt? - Abendgottesdienst in der Steigkirche
Kunst und Kirche zur Jahreslosung 2023 "Du bist ein Gott, der mich sieht"
Nyree Heckmann,
Was fehlt, wenn Gott fehlt?
Wie ist das eigentlich mit Gott, wenn wir solch grossen Naturkatastrophen wie dem Erdbeben in der Türkei und Syrien gegenüberstehen?
Finden wir dort auch Gott? Aber kann das der grosse, allmächtige Gott sein, oder müssen wir diesen nicht unter dem Schutt der Weltgeschichte begraben?
Mit den Schüler:innen des Lindenforums (Lohn SH) und den Lehrpersonen haben wir uns über Gott Gedanken gemacht - in ganz unterschiedlicher Form. Die Kunstwerke, die sie mitgebracht haben bezogen sich auf die Jahreslosung 2023 "Du bist ein Gott, der mich sieht" (Gen 16,13).
Schüler:innen und Lehrpersonen haben sich aber auch musikalisch in den Gottesdienst eingebracht und die provokante Aussage der deutschen Punk-Sängerin Nina Hagen gesungen: Gott ist tot, der Lord ist fort.
Wenn Gott aber tot ist, wenn er fehlt, was fehlt dann?
Ich meine, die Menschlichkeit fehlt.
Dass wir einander und unserer Umwelt Sorge tragen.
Dass wir nicht den Machtgierigen einen leeren Himmel überlassen,
sondern wenigstens einem "kleinen Gott" - der uns in ganz alltäglichen Situationen begegnet - dort einen Platz einräumen. Vielleicht ist das ein Weg, wenn die einen oder anderen den "Grossen Gott" angesichts dessen, was in der Welt geschieht für sich begraben müssen.
Vielleicht ensteht eine tröstliche Begegnung mit dem "kleinen Gott" auch in den grossen Naturkatastrophen.
Gemeinsam haben wir uns auf den Weg gemacht, Gott zu suchen und nach ihm zu fragen.
Und es sind eine Fülle von Denkanstössen entstanden.
Ich bedanke mich herzlich für die tolle Zusammenarbeit! Es hat sehr viel Freude gemacht!
Nyree Heckmann, Pfarrerin
P.S. Wen die ganze Geschichte vom "kleinen Gott" interessiert, der möge in dem TVZ-Bändchen mit dem Titel "Was fehlt, wenn Gott fehlt" nachlesen: Der kleine Gott, von Ruedi Fink. Ein beeindruckender Text.