Trotz ernsthafter Fragen gibt es auch immer wieder humorvolle Momente, wenn Fachleute aus dem Bereich Weltanschauungen zusammenkommen. Im bayrischen Tutzing ging es um das nahe (?!) Ende, in Sarajevo um das Zusammenleben von Religionen und Nationalitäten.
Joachim Finger,
Das Ende der Welt? Ja, das gab es schon ein paar Mal. In grösserem Rahmen zuletzt 2012. Aber die Weltuntergangspropheten sterben nicht aus. Wobei deutlich zu unterscheiden ist zwischen denen, die vor aktuellen Krisen warnen und solchen, die mit Angstmache und Heilsversprechungen Mitglieder an sich binden.
Eine grosse Welle von Endzeiterwartungen gab es in den USA in der ersten Hälfte des 19. Jh. Sie hat Auswirkungen bis heute. Z.B. gingen Mormonen, Zeugen Jehovas und Adventisten aus ihr hervor. Amerika – das gelobte Land, das Schutz vor dem Antichristen bietet. Es wurde damals tatsächlich diskutiert, ob die Nationalsprache Hebräisch oder Griechisch sein sollte!
Die Filmwelt nahm und nimmt immer wieder Untergangsszenarien in den Blick. «Metropolis» (1927) und «Don’t look up» (2021) rufen dabei durchaus ein Schmunzeln hervor. In Buchhandlungen findet sich die sog. «Survival-Literatur», die den Untergang mit Geschichten à la Rosamunde Pilcher verbindet.
Ernsthaft wurde aber der therapeutische Umgang mit Endzeitängsten diskutiert. Und gefragt, warum das apokalyptische Büro der Kirchen meist geschlossen bleibt. Die biblische Apokalypse ist doch kein Droh-, sondern ein Hoffnungsbuch. Endzeitgemeinschaft bleiben gewissermassen im Bahnhof auf dem Perron stehen, steigen nicht ein, verbringen das Leben im Wartesaal. Reich Gottes heisst einsteigen, jetzt, auch wenn das Ziel noch nicht erreicht oder noch nicht einmal klar ist.
Sarajevo – einst «Jerusalem von Europa» genannt. Der Bosnienkrieg 1992-95 hat da einiges geändert. Wenn Religion mit nationaler Identität verknüpft wird, wenn der Nachbar oder das Familienmitglied plötzlich zu «den anderen» gehört, dann wird es schwierig. Und selbst Professoren werden emotional, wenn ihr Vortragsthema persönliche Erlebnisse wieder hochkommen lässt.
Die noch sichtbaren Spuren der 3jährigen Belagerung von Sarajevo zeugen v.a. vom Hass auf die Muslime. Dabei wird gerade in Bosnien ein liberaler Islam praktiziert, ja es gibt sogar atheistische Muslime und man grenzt sich ab von denen, die nach dem Krieg «mit langen Bärten und kurzen Hosen» kamen, «die Gott in ihren Köpfen eingeschlossen und dann den Schlüssel zuhause vergessen haben».
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Die Fachstelle Religionen und Weltanschauungen hat auch ein eigenes Webportal.
Eine grosse Welle von Endzeiterwartungen gab es in den USA in der ersten Hälfte des 19. Jh. Sie hat Auswirkungen bis heute. Z.B. gingen Mormonen, Zeugen Jehovas und Adventisten aus ihr hervor. Amerika – das gelobte Land, das Schutz vor dem Antichristen bietet. Es wurde damals tatsächlich diskutiert, ob die Nationalsprache Hebräisch oder Griechisch sein sollte!
Die Filmwelt nahm und nimmt immer wieder Untergangsszenarien in den Blick. «Metropolis» (1927) und «Don’t look up» (2021) rufen dabei durchaus ein Schmunzeln hervor. In Buchhandlungen findet sich die sog. «Survival-Literatur», die den Untergang mit Geschichten à la Rosamunde Pilcher verbindet.
Ernsthaft wurde aber der therapeutische Umgang mit Endzeitängsten diskutiert. Und gefragt, warum das apokalyptische Büro der Kirchen meist geschlossen bleibt. Die biblische Apokalypse ist doch kein Droh-, sondern ein Hoffnungsbuch. Endzeitgemeinschaft bleiben gewissermassen im Bahnhof auf dem Perron stehen, steigen nicht ein, verbringen das Leben im Wartesaal. Reich Gottes heisst einsteigen, jetzt, auch wenn das Ziel noch nicht erreicht oder noch nicht einmal klar ist.
Sarajevo – einst «Jerusalem von Europa» genannt. Der Bosnienkrieg 1992-95 hat da einiges geändert. Wenn Religion mit nationaler Identität verknüpft wird, wenn der Nachbar oder das Familienmitglied plötzlich zu «den anderen» gehört, dann wird es schwierig. Und selbst Professoren werden emotional, wenn ihr Vortragsthema persönliche Erlebnisse wieder hochkommen lässt.
Die noch sichtbaren Spuren der 3jährigen Belagerung von Sarajevo zeugen v.a. vom Hass auf die Muslime. Dabei wird gerade in Bosnien ein liberaler Islam praktiziert, ja es gibt sogar atheistische Muslime und man grenzt sich ab von denen, die nach dem Krieg «mit langen Bärten und kurzen Hosen» kamen, «die Gott in ihren Köpfen eingeschlossen und dann den Schlüssel zuhause vergessen haben».
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