Prädikant:in

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Prädikant-in (Foto: Künstler Keanu Rether, Schaffhausen)
Prädikant:innen - Stärkung des Verkündigungsdienstes
Zur Einführung siehe die gesamte Broschüre: » Broschüre «Kirche für morgen»

Der Begriff «Prädikant:in» entstammt der lateinischen Sprache, in der «praedicatio» «Predigt» bedeutet. In der Kantonalkirche Schaffhausen wird, wie auch in anderen Kantonen, dieser Begriff gewählt, um den der/des «Laienpredigenden» zu ersetzen, der als weniger substantiell missverstanden werden könnte.

Prädikant:innendienst gewinnt an Bedeutung
Nicht allein der sich weiter zuspitzende Mangel an Pfarrpersonen in den Kirchgemeinden führt dazu, dass Prädikant:innen im Verkündigungsdienst deutlich an Bedeutung gewinnen.

Prädikant:innen sind zumeist hoch engagierte, erfahrene und theologisch gut gebildete Personen. Sie haben ein hohes Interesse an dem Erhalt und einer gelingenden Arbeit der Kirchgemeinden und bringen neben diesem kulturellen Kapital durch eine enge Vernetzung in Gesellschaft und Kirche auch wichtiges soziales Kapital mit und ein.

Dies eröffnet dem Verkündigungsdienst und der Wahrnehmung von Kirche in der Gesellschaft somit ganz neue Perspektiven und Möglichkeiten, von denen die kirchliche Arbeit profitieren kann.

Gottesdienste gehören zur Hauptaufgabe
Gottesdienste inklusive Taufen und Abendmahlsfeiern sowie eine Begleitung der Kirchenmitglieder in Glaubensfragen gehören zu den Hauptaufgaben der Prädikant:innen. Ergänzend können sie unter Beachtung ihrer Eignungen, Interessen und Stärken sowie des gemeindlichen Bedarfes seelsorgerliche Dienste (einschliesslich Trauungen und Abdankungen) leisten. Auch die Schaffung und Pflege von Netzwerken und die Förderung von Freiwilligen in ihrem Tätigkeitsbereich kann zu den Aufgaben von Prädikant:innen gehören.

In kleineren Kirchgemeinden oder Quartieren können Prädikant:innen die theologische Versorgung gewährleisten, die durch die Arbeit von Pfarrpersonen ergänzt und theologisch unterfüttert wird.

Die Gewinnung von Prädikant:innen erfolgt über Empfehlungen aus den Kirchgemeinden, aber auch durch gezielte Suche und Förderung durch die Kirchenleitung. Die Kirchgemeinden entscheiden über das Wirken von Prädikant:innen vor Ort, die Entscheidungskompetenz
über Eignung, Qualifikation und grundsätzliche Erlaubnis zum Dienst liegt aber
beim Kirchenrat der Kantonalkirche.

Evaluierung und Eignungserklärung durch die Kantonalkirche
Evaluiert werden durch die Kantonalkirche soziale und theologische Kompetenzen zur Begleitung in Glaubens- und Lebensfragen. Auch Teamfähigkeit, Transzendenzüberzeugung sowie Reflexionsfähigkeit im Blick auf den persönlichen Frömmigkeitsstil und die Fähigkeit zu Selbstkritik und Würdigung unterschiedlicher Frömmigkeitsstile werden bewertet. Dann erst kann eine Eignungserklärung durch die Kantonalkirche erfolgen.

Kompetenzerwerb durch Aus- und Weiterbildung sowie Mentoring und Coaching
Die erforderlichen Kompetenzen für Prädikant:innen lassen sich aus denen der Pfarrpersonen ableiten, wenn man entsprechende Bereiche aus dem Vollstudium der Theologie in Abzug bringt. So werden die Prädikant:innen die Befähigung zur «hermeneutische Reflexion», also die Kompetenz, Lebenswelt, Kultur und Gesellschaft zu reflektieren, zu analysieren und im Horizont des Evangeliums zu deuten, nur durch gesonderte Aus- und Weiterbildungen und das Coaching durch eine Pfarrperson erwerben können.

Zur Ausbildung für die Grundaufgaben gehören theologische Module in Bibelkunde und Exegese ebenso wie in Glaubenslehre sowie praktische Module in Homiletik (Predigtlehre) und Liturgik (Gottesdienstlehre), verbunden mit praktischen Übungen. Für die Ergänzungsaufgaben werden theologische Module zur Seelsorge sowie praktische Module zur Seelsorge, Homiletik und Liturgik für Kasualien (wie Trauungen und Abdankungen) in der Ausbildung angeboten. Für diese Ausbildungsbereiche werden auch Weiterbildungsmodule angeboten.

Regelmässige Weiterbildungen sind obligater Bestandteil des Prädikant:innendienstes. Die Prädikant:innen werden durch ein Mentorat begleitet und absolvieren ein Kolloquium.

Die fünf Berufsgruppen und das «Mischpult»: eine Einführung, siehe: » Broschüre «Kirche für morgen»

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