Wenn das Staunen nicht mehr wäre

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Schlüsselblumen (Foto: Michèle Lampinen)
Beim Verfassen dieser Zeilen schreiben wir den 4. April. Der strahlend blaue Himmel verspricht, ein warmer Frühlingstag zu werden, und die Sonne scheint sich für die kommende Jahreszeit fit zu machen.
Michèle Lampinen,
Das Thermometer zeigte in den letzten Tagen eine stetige Aufwärtsbewegung, und auch die nächsten sollen uns sommerlich-beschwingt stimmen. Die Krokusse und Primeln strahlen um die Wette, bereits im Übergang, den Narzissen und Tulpen Platz zu machen, die ihrerseits schon in den Startlöchern stehen, die Blütenblätter noch verborgen, bis auch diese ihre ganze Scham ablegen und in satten Farben ihre Pracht zur Schau stellen. Und damit dieses Blütenmeer auch im nächsten Jahr wieder unsere Sinne stimuliert, tun die Bienen und Hummeln das Ihrige. Tief brummend fliegt die erste Hummel, die ich dieses Jahr zu Gesicht bekomme, von Blüte zu Blüte, von Wiese zu Wiese, fleissig den kostbaren Pollenstaub sammelnd, welcher bald zur Nahrungsquelle für eine neue Generation Hummeln verarbeitet und dann als noch viel kostbarerer Honig für uns Menschen gewonnen wird. Auch unsere Gartenvögel haben viel zu tun dieser Tage, sind die meisten von ihnen doch mit der Suche nach dem passenden Nistmaterial beschäftigt. Mit prall gefüllten Schnäbeln überfliegen sie unseren Garten, zielgerichtet, immer an der gleichen Stelle in der Hecke landend, dort, wo das Heim für die kleinen Finken so langsam Gestalt annimmt. All dies versetzt mich in Staunen! Ich staune darüber, wie alles Hand in Hand geht und sich von nichts aufhalten lässt. Wo der Kuckuck dieses Jahr wohl seine Eier fremd unterbringen wird, frag ich mich gerade. Und noch viel mehr frage ich mich, warum er das überhaupt tut!? Seine Beweggründe werden – für mich zumindest – wohl vorerst im Verborgenen bleiben.