Die Jahreslosung 2025 im Gemeindealltag

Bild wird geladen...
„Prüfet alles, das Gute behaltet“, schreibt Paulus an die Gemeinde in Thessaloniki. Ein Rat, der einleuchtet und irgendwie selbstverständlich sein sollte. Doch was ist «Alles» und was das «Gute»?
Andreas Ehrat,
Sehr schnell geraten wir in die Falle, das „Alles“ lediglich auf die eigenen Bedürfnisse zu überprüfen. «Gut» ist alles, was mir dient, was einen unmittelbaren Nutzen für mich hat. Mit dieser Haltung ist die Prüfung schnell abgeschlossen und Chancen für die Entwicklung sind verwirkt.
In der aktuellen Situation unserer Kirchgemeinde und sicherlich sind auch vieler anderer Kirchgemeinden in einer ähnlichen Lage, ist der Handlungshinweis von Paulus wertvoll. Schwindender Mitgliederzahlen oder ein Mangel an Mitarbeitenden reduziert die Möglichkeiten «Alles» weiterzuführen wie bisher. Aktionismus ist als Rezept nicht geeignet. Es bedarf einer Prüfung des Bisherigen.
Die Aufforderung von Paulus, «Alles» zu prüfen und das Gute zu behalten, setzt gegenseitiges Vertrauen voraus. Von der Gemeindeleitung in die Gemeinde und umgekehrt. Nicht fixe Vorgaben oder Programme sollen uns leiten, sondern eine sorgsame Prüfung von Programmen und Inhalten. Am besten gelingt uns dies mit einer offenen, furchtlosen, erwartungsvollen und neugierigen Grundhaltung – im Vertrauen aufeinander und im Vertrauen, dass der Geist Gottes, so setzt es Paulus voraus, uns leitet.
Was heute geprüft, erhalten oder verworfen wird, darf in unseren Gemeinden nach bestem Wissen und Gewissen und mit Zuversicht im Alltag gelebt werden. Im Wissen darum, dass es gelingen kann oder dass das «Neue» immer wieder auf die Güte geprüft werden soll.