Der Zöllner Zachäus berichtet aus seiner Sicht über die KiBiWo
Corinna Junger,
War das eine Wonne, als am Dienstagmorgen fast 60 Kinder mit ihren Eltern am Zoll vorbei in die Stadt Jericho wollten. Endlich war es für mich wieder mal ein rentabler Tag. Die Familien zahlten brav, ihre Zollgebühren, doch das ist nicht immer so. Oft wollen mich die Leute übers Ohr hauen, meine geforderten Abgaben nicht geben. Sie sagen ich sei gemein, ein Geizkragen. Ich lüge und betrüge. Als Oberzöllner muss ich für meine Machtposition teuer bezahlen. Die Leute meiden mich, grenzen mich aus. Sie zeigen mit dem Finger auf mich. Sie hassen mich. Das macht mich unglücklich und traurig. Die Kinder erfuhren von einem Polizisten, dass auch heute die Zollarbeit nicht immer einfach ist. Heute verlangt der Zöllner nicht übertriebene Zollgebühren, doch das Aufspüren von Schmuggelware ist auch nicht ganz ungefährlich. Am Mittwoch lernten die Kinder Bartimäus kennen. Er lebt wie ich in Jericho. Damit er zu essen hat, bettelt er jeden Tag vor dem Stadttor die Leute an. Er ist blind. Wir sind sehr verschieden und doch haben wir viel gemeinsam. Auch er lebt am Rande der Gesellschaft. Die Leute zeigen auch auf ihn und die Pharisäer sagen, dass seine Blindheit eine Strafe Gottes sei. Das macht Bartimäus sehr traurig, denn er wünscht sich nichts sehnlicher, als dass er die Liebe Gottes, an die er glaubt, erfahren darf und Jesus ihn wieder sehend machen kann. Die Kinder hatten die Chance sich mit dem Thema, Blind sein, auseinanderzusetzen. Sie durften zwei blinde Menschen und einen Blindenführhund kennenlernen und von ihnen erfahren wie sie mit verschiedenen Tricks und Hilfsmittel den Alltag meistern. An vielen Posten konnten sie sich, durch verschiedene Übungen, ein wenig ins Blind sein einfühlen. Ich konnte lange Zeit nicht glauben, dass Jesus mit Bartimäus, wie auch mit mir jemals Erbarmen haben könnte. Doch mit der Geschichte, die mir Bartimäus von der ausgegrenzten Frau, die am Brunnen beim Wasser Schöpfen auf Jesus traf, erzählte, fasste ich immer mehr Hoffnung und Vertrauen. Die Kinder mussten an diesem Tag erfahren, dass ein Handicap nicht immer einfach ist, auszuhalten. Doch wie die Frau am Brunnen bei Jesus tiefes Vertrauen und Freude erfahren hatte, durften die Kinder am Ende des Tages ihr gespieltes Handicap ablegen und zur Freude des Tages eine Schiffahrt mit dem megacoolen Schiff von aluboot.ch geniessen. Bartimäus erlebte diese unbeschreibliche Freude auch. Stellt euch vor: Jesus heilte Bartimäus tatsächlich und er konnte wieder sehen. Bartimäus war ganz aus dem Häuschen, als er mir dies freudestrahlend erzählte. Zuerst konnte ich es kaum glauben, doch dann fing ich an nachzudenken. Als Jesus dann tatsächlich in die Stadt Jericho kam, wurde mir ganz mulmig. Ich kleiner, dicker Oberzöllner konnte doch jetzt nicht einfach zu ihm hingehen und Hallo sagen. Und überhaupt kann ich in der Menschenmenge nichts sehen, da ich viel zu klein bin. Soll ich mich verkleiden, dass mich die Leute nicht erkennen? Ach, ich hatte eine andere glorreiche Idee. Ich kletterte auf den nicht weit entfernten Baum. Von dort aus konnte ich das Geschehen um Jesus genau beobachten. Doch was mach ich jetzt? Jesus kommt gerade auf mich zu. Mich verstecken hat keinen Sinn. Jesus hatte mich gesehen. Er kam bis zum Baum und schaute mir direkt in die Augen. Mein Herz pochte und vor Schreck fiel ich fast vom Baum. Jesus sprach mich direkt an und so sprang ich vom Baum und stellte mich vor ihn hin. Ich konnte es kaum glauben, Jesus möchte bei mir zu Gast sein. Die Kinder halfen mir ein wunderbares Fest vorzubereiten und so konnten wir alle gemeinsam feiern, dass Gott alle lieb hat, egal wie du aussiehst und wie du dich fühlst. Gott hat dich lieb. Es war für mich ein grosses Glücksgefühl, den vielen frischen Kinderliedern zuzuhören, die das zum Ausdruck bringen.
Ich möchte mich bei allen von ganzen Herzen bedanken, für die tolle Woche, die grossartige Unterstützung von allen Seiten.
Zachäus, in Jericho zu Hause
Ich möchte mich bei allen von ganzen Herzen bedanken, für die tolle Woche, die grossartige Unterstützung von allen Seiten.
Zachäus, in Jericho zu Hause