Kirchliche Berufe attraktiver machen

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Kirchenratspräsident Wolfram Kötter (Foto: Doris Brodbeck)
Die Budgetsynode der Evangelisch-reformierten Kirche des Kantons Schaffhausen versammelte 54 Synodale im Gemeindesaal in Löhningen. Diese stimmten einem budgetierten Aufwandüberschuss von 436’667 Fr. zu. Finanzreferent Daniel Kohler führte dies unter anderem auf die Einführung des neuen Besoldungsdekrets per 1.1.2025 zurück, das konkurrenzfähige Löhne vorsieht. Der Kirchenrat wird sich 2025 mit Sparmassnahmen befassen und hat bereits eigene Ausgaben verringert, z.B. verzichtet der Kirchenrat auf die ihm gemäss Besoldungsdekret zustehenden Pauschalspesen.
Doris Brodbeck,
Begrüsst wurde die Synode von Synodepräsident Werner Käser und Dekan Peter Vogelsanger, der sein geistliches Wort dem Thema widmete, kirchliche Ämter als Dienste am Nächsten zu betrachten. Käthi Müller, Sozial- und Schulreferentin Gemeinde Löhningen, stellte zwei Projekte vor, die die Zusammenarbeit zwischen politischer Gemeinde und Kirchgemeinde verdeutlichten: Die Erneuerung des Gemeinschaftsgrabs und den Mittagstisch, der neu im Mesmerhuus der reformierten Kirchgemeinde stattfinden kann. Pfarrer Lukas Huber aus Löhningen freute sich über die wachsende überregionale Zusammenarbeit in der Region und die Unterstützung des Aufbaus der Jungen Kirche Klettgau durch den Entwicklungsfonds.

Reformen seit 2011
Kirchenratspräsident Wolfram Kötter erinnerte an Strukturreformen, die seit 2011 zu Fusionen und Pastorationsgemeinschaften führten. Eine neue Teilzeitfachstelle und die Schaffung eines Zukunftsfonds legten die Basis für die Kirchenentwicklung. Die Abnahme der personellen Ressourcen erfordert weitere Pilotprojekte mit kirchgemeindeübergreifender Zusammenarbeit und die Attraktivierung kirchlicher Berufe. Kirchgemeindliche Aufgaben sollen im Namen der pastoralen Grundversorgung auf eine breitere Basis gestellt werden. Dazu gehören neben dem Pfarrdienst und der Sozialdiakonie auch Katechetinnen und Katecheten, Prädikantinnen und Prädikanten sowie Gemeindeleitung und -koordination. Wegweisende Entscheidungen zu den neuen Berufsfeldern werden an der Sommersynode 2025 erwartet, nachdem an Resonanzforen in Thayngen, Schaffhausen und Beringen sowie an Pfarrkonvent und Diakoniekonvent darüber diskutiert worden ist.

Personelle Veränderungen
Als neue Synodale wurden Ruth Schönenberger, Gächlingen und Jean Eric Hiltbrunner, Eglise française in Pflicht genommen. Als Ersatzmitglieder der Rekurskommission wurden Ernst Gamper, Thayngen-Opfertshofen und Hansueli Scheck, Schaffhausen-Steig gewählt.

Gesetzesanpassungen
Die Verordnung zum Schutz der persönlichen Integrität wurde als integraler Bestandteil in das Personalgesetz aufgenommen. Ebenfalls dort festgeschrieben wurde die Möglichkeit einer Weiterbeschäftigung über das AHV-Alter hinaus mit Bewilligung des Kirchenrats. Der Verfassung wurde eine Fussnote hinzugefügt, wonach Kirchkorporationen in besonderen Fällen ein Stimmrecht in der Synode erhalten können.

Doris Brodbeck, Kommunikationsbeauftragte des Kirchenrats

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2024 Wintersynode in Löhningen
20.11.2024
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